Zeitstrahl

Großbeeren im Wandel der Zeit
- 1913Aug - 01
- 1852Apr - 04
- 1841Jul - 01
- 1841Jun - 21
- 1841Jun - 06
- 1824Apr - 04
- 1818Jun - 19
- 1818Jan - 01
- 1817Mar - 03
- 1816Mar - 03
- 1813Aug - 23
- 1804Feb - 02
- 1798Jan - 01
- 1786Apr - 10
- 1782Jun - 01
- 1769Apr - 22
- 1750Jan - 01
- 1747Apr - 17
- 1700Jan - 01
- 1431Oct - 27
- 1375Jan - 01
- 1267Jan - 01
- 1200Jan - 01
- 0000Jan - 01
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Gedenkturm
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Umbau Siegesdenkmal
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Übergabe der Bahnstrecke Berlin Großbeeren Jüterbog
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2. Probefahrt von Großbeeren
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1. Probefahrt von Großbeeren
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von Geist verkauft das Gut an den Leutnant Mumme
Letztendlich verkaufte die Witwe von Geist 1824 das Gut an den Leutnant Mumme, einen Oheim des Theodor Fontane. 1825 verließ sie Großbeeren endgültig und zog nach Berlin.
Dort ging sie mit dem Königlich Preußischen Major der allgemeinen Kriegsschule, Ludewig Christian Friedrich von Ciriacy, eine neue Ehe ein. -
Abraham (Brami) Ludwig Heinrich Jakob von Willemer stirbt
1818 provozierte Abraham (Brami) Ludwig Heinrich Jakob von Willemer ihr Verlobter ein Duell, bei dem er zu Tode kam. Zuvor hatte er seine Verlobte noch zu seiner Universal Erbin eingesetzt.
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Verbindung mit dem Hauptmann Abraham von Willemer
Die 31jährige Witwe war inzwischen eine neue Verbindung mit dem Hauptmann Abraham von Willemer eingegangen, mit dem sie sich im Frühjahr verlobt hatte (siehe „1815. Die geheimnisvolle Gruft“).
Dessen Vater war sehr gegen diese Verlobung, nicht nur wegen des deutlich höheren Alters der Witwe, sondern vor allem wegen des desolaten wirtschaftlichen und finanziellen Zustandes des Rittergutes Großbeeren. -
Einweihung Siegesdenkmal
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Frau von Geist kauft zurück
1816 kaufte die Witwe Frau von Geist den ursprünglichen Besitz ihres verstorbenen Mannes von dem Ritterschaftsrat von Bandemer zurück, das in der Folgezeit jedoch hoch verschuldet war.
(Vermutlich wurde dies durch die Gewährung einer Hypothek seitens des Bankiers von Willemer, Vater ihres späteren Verlobten, ermöglicht.) -
Schlacht bei Großbeeren
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Groß und Kleinbeeren werden verkauft
Von Geist, ohnehin nicht an solider Wirtschaft interessiert, verkaufte die Güter 1804 an den Ritterschaftsrat von Bandemer (Diedersdorf).
Sie waren mit zirka 70.000 Talern belastet. Eingetragen waren beispielsweise 5.000 Taler für den Bankier Veitel Heymann Ephraim, 137 für einen Magister Stümmel zu Leipzig (seit 22. August 1806), 160 Taler für eine Witwe Weitze und ihre Kinder (seit 1807).
Von dem Kaufpreis ließ Geist 40.000 Taler auf Kleinbeeren stehen, aber unter der Bedingung, dass nie mehr als 44.000 Taler vorstehen sollten. Diese 40.000 Taler sicherten ihm zu 6 eine Jahresrente von 2.400 Talern. Sein wüstes Leben verlegte er von nun an mehr in seine Stadtwohnung, Berlin, Behrenstrasse 69. -
streitbarer Geist
Arnold von Beeren befand sich nicht nur im Streit mit Wilhelm von Hake, sondern es gab neben den geschäftlichen, auch die zuvor erwähnten verwandtschaftlichen Verknüpfungen.
Da nun Arnold von Beeren auch Kreistagsdeputierter war und Wilhelm von Hake später zum Landrat gewählt worden war, so hatten sie auch auf der „kreispolitischen Ebene“ miteinander zu tun.Unter den Personen, gegen die seine Spöttereien sich richteten, war u. a. auch der Reformator unserer Landwirtschaft, der berühmte Thaer. Die Prinzipien, die dieser einzuführen trachtete, hatten nicht die Zustimmung unseres Geist von Beeren, vielmehr machte letzterer seinem Unmut in einer kleinen Broschüre Luft, die den Titel führte: „Die preußische Landwirtschaft ohne Thaer“.
Alles lachte. Der kleine Tückebold aber hatte sich diesmal verrechnet, und es erschien eine Gegenschrift unter dem Titel: "Die preußische Landwirtschaft ohne Geist“.
Solchem Reparti war er nicht gewachsen und er gab die Fortsetzung des Kampfes auf. Die Prozesse, und auch die verschwenderische Lebenshaltung, hatten auch Geist von Beeren in Schwierigkeiten gebracht. Nach längerer Verpachtung bewirtschaftete er Großbeeren schließlich wieder selber. Aus dieser Zeit datieren noch Prozessakten wegen einer Strafe von 93 Talern hinsichtlich des Verkaufs von Wolle.
Bildnachweis: Pfarrarchiv Großbeeren -
von Beeren wird von Geist
1786 gelangte Arnold von Beeren in den Genuss einer weiteren namhaften Erbschaft.
Der seiner Familie nahestehende Generalmajor Ferdinand Freiherr Geist von Hagen war verstorben und da mit ihm sein Geschlecht ausstarb, hatte er Arnold von Beeren zu seinem Generalerben eingesetzt. Nach dem Auszug aus dem Testament des Verstorbenen (vom 15. November 1758 und 26. Februar 1759 in Bautzen) sei der Antragsteller bei Annahme des Erbes verpflichtet, Namen und Wappen des Erblassers zu führen. Auf das diesbezügliche Gesuch von Arnold von Beeren vom 15. März 1786 ordnete König Friedrich zunächst die Untersuchung an, ob von Beeren echter, adliger Herkunft sei und ob gegen Erbschaft und Namensannahme keine Bedenken bestünden.
„Ob der Teltowsche Creyßdeputierte von Beeren, wirklich ächter adlichen Geburth, und gegen seine Substitution zur Geistschen Erbschaft, wie auch Annahmung des Geistischen Nahmens und Wapens, von Seiten der Agnaten (der Nachgeborenen) oder sonst kein rechtliches Bedenken obwalte, dar-über er fordern zuforderst seine königliche Majestät von Preußen unser allergnädigster Herr, den pflichtgemäßen Bericht.
Potsdam, den 28 Marty 1786 , Friedrich.“Zwei Wochen darauf beglaubigten die Beamten Friese und Friedel von der mittelmärkischen Ritterschafts-Registratur die adlige Herkunft.
Der im Testament zuerst bestimmte Erbe, ein Vetter des von Geist, war bereits in jüngeren Jahren verstorben.
Gegen Entrichtung der üblichen Gebühr von 50 Talern erhielt er die Er-laubnis, Namen und Wappen des von Geist zu führen.
Das Gesuch Arnold von Beeren vom 19. Dezember 1786, sich auch Freiherr nennen zu dürfen, wurde jedoch am 15. Januar 1787 abschlägig beschieden, da die Berechtigung nicht nachzuweisen sei. Fortan trug der Großbeerener Gutsherr nun den Namen „Arnold Geist von Beeren“.
Bildnachweis: Repro mit freundlicher Genehmigung von Burkhardt Oeverhaus -
Theodor Fontane über den Geist
Als Arnold von Beeren den Besitz seines Vaters geerbt hatte, war er ein wohlhabender Mann und hätte es auch bleiben können, wenn er sein Vermögen nicht durch unmäßiges Leben und kostspie-lige Prozesse mit der Zeit ruiniert hätte.
Sein recht absonderliches Leben und Treiben hat kein geringerer als Theodor Fontane, in seinen „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ zu einem bleibenden Nachruhm verholfen. Darin schilderte er den Gutsherrn folgendermaßen:
„Er war ein kleiner, schmächtiger, lebhafter Mann, witzig, sarkastisch, hämisch. Zwietracht anstiften, zanken, streiten und opponieren war seine Lust.“
Theodor Fontane in „Wanderungen durch die Mark Brandenburg“ -
Arnold von Beeren übernimmt Groß- und Kleinbeeren
Nachdem sein Vater am 21.01.1769 verstorben war, erhielt der 22jährige Arnold von Beeren am 22. April 1769 vorzeitig seine Majorennitätserklärung (Volljährigkeitserklärung) und übernahm die geerbten Güter Groß- und Kleinbeeren. Zugleich verlegte er seinen Wohnsitz nach Kleinbeeren.
Bildnachweis: Pfarrarchiv Großbeeren, Kirchenbuch Inventar Nr. 9257
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Gründung des Vorwerks Neu Beeren
1750 begann Carl Ludewig von Beeren auf der im Mittelalter wüst gewordenen Feldmark Melwendorf bei Groß-Beeren, das Vorwerk Neu-Beeren zu gründen und dort Kolonisten anzusiedeln.
Pfarrer Kortum notierte später darüber folgendes:
„Das Dorf Neu-Beeren wurde von den Herrn von Beer Carl Ludewig Erb- und Gerichtsherr auf Großen und Klein Beeren wie auf Birkholz zu Anfang des Frühjahr 1768 erbauet und mir als Pas-tori die Cura Specialis anvertraut (der pastoralen Fürsorge anvertraut).
Es wurden darin 7 Bauern Häuser, ein Krug und Schulmeister wie auch Hirtenhaus errichtet.
Er hatte aber das Glück nicht, den Anwachs und die Vermehrung der Untertanen zu sehen, son-dern starb auf einer Reise von Stoltzenhagen in Lichterfelde bey Eberswalde den 21ten Januar 1769.
Die Bewohner dieses neuen Dorfes sind anno 1771 im Mertio (Märtius-März) wieder zerstreut, weil sie die Pachten und Gebühren nicht abtragen konnten, und es ist in ein Vorwerk verwandelt, wo nur armer Tagelöhner befindlich.“ -
Hans Heinrich Arnold von Beeren wird geboren
Am 17. April 1747 wird Hans Heinrich Arnold von Beeren in Kleinbeeren geboren, der sehr nachhaltig in die Geschichte von Großbeeren einging und über dessen Witwe es später zum „Brückenschlag“ mit der Familie von Willemer kam.
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Blütezeit derer von Beeren
Etwa zu dieser Zeit hatte der Beerensche Besitz im Teltow seine größte Ausdehnung.
Die Familie bestand aus drei selbständigen Häusern (Linien): Großbeeren, Kleinbeeren und Kie-kebusch, alle stammten von Otto von Beeren ab. Dazu gehörten noch die wüste Feldmark Mel-wendorf, 1/3 von Schönow, 1 Hufe von Ruhlsdorf, einiges in Giesendorf, 1/2 Wendisch-Wilmersdorf, die große Buchhorst bis nahe Genshagen heran, Anteile in Genshagen, Kerzendorf und das ganze Waltersdorf (wurde 1700 wieder verkauft).
Die Familie stand hinsichtlich des Besitzes auf der größten je erreichten Höhe und hielt sich noch darauf noch einige Jahrzehnte. Aber auch hinsichtlich der Anzahl der Familienmitglieder war die Höhe erreicht. -
der Schwan im Wappen
Auf der Urkunde vom 27. Oktober 1431 ist bereits im Wappen derer von Beeren der Schwan enthalten. Diese Urkunde wird im Geheimen Staatsarchiv in Berlin aufbewahrt. Eine Kopie ist auf der folgenden Seite dargestellt. Der Text darauf lautet:
„Ich Hanß von Berne bekenne in diesenem mynen offenen Brieffe vor allen dy die en sehn heren adder leßen wy das mir de edle Herre Er Hanß von Torgow Herre zcur Czoissin (Zossen) mir und mynen Erben alß Andreßn und Ditherich von Berne und unsern armen Luthen zcur Luthken Berne und Großen Berne uns gunet und unsern armen Luthen uff siener Weße Heu zcu machen und daruff zcu hüten mit unsern Vihe und das Heu nicht zcu vorkoufen adder zcu vorgeben nochte zcu vorliegen wen zcu unser Nod.
Were das ich egenannter Hanß von Berne abegingte von Todis wegen, zo sullen myne Sone Andreß und Ditherich von Berne und ire Luthe sich die großen Weße nich gebruchen nochte genießen in keyner Wieß, sie thun das denne mit den Edeln Herrn Ern Hanßen von Torgow, Herrn zcur Czoissin (Zossen) und siener Erben Wissen und Willin, zcu mehrer Bekenntnisse habe ich egenannter Hanß von Berne myn Ingesiegel an dissen Brieff laßin hangen, der do gegebin ist nach Christi Geburt zehn hundert Jar danach in dem eyn und drisigsten Jare an Sinthe Sunen und Juden Abend den belegen Zewelnbothen.“
Beeren´sche Urkunde vom 27. Oktober 1431. Im Siegel ist bereits der Schwan, das Wappentier der Familie, enthalten. -
Erwähnung von Neubeeren
„Im Landbuch Karls IV. von 1375, wird auch über den Ort Melwendorf berichtet, welcher 22 Hufe (Hofstellen; auch Land-Bemessungsgröße) hatte. Der Pfarrer besaß keine. Jede Hufe gab Pacht, Zins, Geld- und Fruchtbede (Abgaben im Mittelalter). Vier Kossäten waren vorhanden, die aber nicht wußten, was sie zu geben hatten. Der Schulze von Melwendorf hatte die Pacht von 11 Hufen und Wilke von Beeren, der Gutsbesitzer von „groz und klyn Berne“ von 5 Hufen, Suttelink hatte von 4, Holst von Spandow von 4 Pacht und Zins, von letztern war die Roggenpacht ausgeschlossen, welche Wilke von Berne und der Schulze erhob.
Wilke von Berne erbte den Wagendienst, das obere Gericht und das Patronatsrecht von seinem Vater. Zu Melwendorf (Neubeeren) gehörte einst auch eine Kirche“ -
urkundliche Erwähnung
1267 erscheint in einer Urkunde erstmalig der Name „Theoderich von Berne“. Es wird darin erwähnt, dass sich im Gefolge des Markgrafen Otto der Theoderich von Berne befand. Ob dieser bereits im Teltow Güter besaß, ist nicht explizit erwiesen.
Aus einer späteren Urkunde (siehe 1431) könnte jedoch gefolgert werden, dass dies bereits zutraf.
Erwiesen ist, dass Eckart (oder Erhard oder Eberhard?) von Berne, der um 1317 dem Markgrafen ein treuer Hofmarschall war, Groß- und Kleinbeeren besaß und war daneben noch bischöflicher Vogt in Teltow. Denn diese Stadt hatte der Markgraf wegen eines hohen Darlehns an den Bischof Brandenburg verpfändet. Nach dem Tode des genannten E. v. Berne gingen dessen Besitztum und das bischöfliche Amt an den Sohn Mathias über, und dessen Bruder Otto wird als Knappe (Diener eines Ritters) mitbelehnt. -
über 500 Jahre...
Über 500 Jahre wurde Großbeeren von dem Geschlecht derer „von Beeren“ beherrscht und maßgeblich die Entwicklung des Ortes geprägt.
Die von Berne gehörten zum brandenburgischen Uradel und wahrscheinlich zu jenen Lokatoren Familien (Siedler) gehörte, die schon vor 1230 die Nuthelinie ostwärts überschritten hatten. -
3000 v. Chr. – 1200 v. Chr.
Besiedlung in der Bronzezeit (3000 v. Chr. – 1200 v. Chr.)
Bei Erschließungsarbeiten zum Wohnungsbauprojekt "Heuweg" wurden im Frühjahr 2019 zwei bronzezeitliche Feuerstellen entdeckt. Diese wurden ausgegraben und archiviert.
Die Informationen im Zeitstrahl wurden dem Werk „Geschichte von Großbeeren“ entnommen.
Die Bildnachweise sind den Abbildungen beigefügt.
Das Werk wurde von Manfred Michael in mehrjähriger Arbeit erstellt.